Die Tennisabteilung des SV-Bieberehren

Im Kreis der Fußballsenioren wurde die Idee zur Ergänzung des Sportangebotes in Bieberehren durch den Aufbau des Tennissports geboren. Anton Englert, Vorsitzender des SVB 1978-1984, stellte zusammen mit Richard Walch 1982 einen Antrag an den Gemeinderat auf Erstellung von Tennisplätzen. Ursprünglich dachten die Initiatoren an das Gelände oberhalb der Siedlung (jetziger Bolzplatz) und an der "Frauenwiese". Dieser Antrag fand im Gemeindegremium nicht die erforderliche Mehrheit.
 
Eine entscheidende neue Initiative ging kurz nach den Feierlichkeiten des 40jährigen Gründungsjubiläums des SVB von dessen Vorstand Michael Volkert aus. Auf seine Einladung trafen sich am 08.07.1986 in der Wanderstube laut Anwesenheitsliste 13 Interessierte zu einer Aussprache über eine beabsichtigte Tennisvereinsgründung. Die 35 Personen einer Versammlung am 28.07.1986 sprachen sich mehrheitlich dafür aus, in der Generalversammlung des Sportvereins Antrag auf Gründung einer Abteilung Tennis zu stellen. Die Sporttreibenden in der Gemeinde sollten sich nicht in verschiedene Vereine aufteilen. Außerdem käme auf einen eigenständigen Tennisverein der Bau von Umkleideräumen mit Sanitäranlagen alleine zu. Anton Groß, Josef Hobmaier und Erwin Gotthard erklärten sich bereit, bei einer Wahl für die drei Ämter in der Abteilungsleitung zur Verfügung zu stehen. Mit 26:18 Stimmen wurde dem Sportverein als vierte Abteilung der Tennissport angegliedert und Vorstand und Abteilungsleiter luden zur eigentlichen "Gründungsversammlung" am Dienstag, 21.10.1986 um 20 Uhr in die Wanderstube ein. Bis zum Jahresende traten 81 Tennisfreunde der Abteilung als "Gründungsmitglieder" bei, 36 davon als Vereinsneulinge.
 
In einer von Gemeinderat Josef Heller angeregten gemeinsamen Diskussionsrunde im November über Sportplatzsanierung, Bau von Tennisplätzen und eines Vereinsheims zwischen Gemeinderat, Vereinsvorstand und Abteilungsleitung konnte eine grundsätzliche positive Einstellung der Gemeindevertreter festgestellt werden. Am 22.12.1986 erkundigten sich Bgm. Zobel, Hans Baumann von der VGem Röttingen, Michael Volkert und Erwin Gotthard bei der Regierung von Unterfranken nach Finanzierungsmöglichkeiten für Tennisplätze und Sportheim bzw. Hallenbau.
 
Trotzdem ging es der Abteilung nicht anders als den benachbarten Tennisvereinen in ihren Anfangsjahren, sie stand ohne Platz da! Der Tennisclub Rot-Weiß Röttingen überließ freundlicherweise seine Anlage unseren Mitgliedern zu festgelegten Zeiten für einen geringen Unkostenbeitrag.
 
Nach mehreren Jahren war es am 09.10.1989 endllich soweit. Am verregneten Montagnachmittag steckte Planer Stieber unter Assistenz von Michael Volkert und Erwin Gotthard auf dem neuen Sportgelände die Eingrenzung der Tennisanlage ab. In einem Gespräch mit Unternehmer Müller legten die beiden Vereinsvertreter die aus dem Angebot zu streichenden, in Eigenarbeit zu erbringenden Positionen fest. Während der Woche benachrichtigte Bgm. Zobel die Vereinsleitung von der eingegangenen Baugenehmigung.
 
6.50 Uhr war es, am Samstag, dem 14.10.1989: die Raupe der Firma Hoos, Gelchsheim rückte an und zog ihre erste Spur in die Maas. Eine Kiste Pils stand zum Anstoßen bereit, als um 8.00 Uhr Bgm. Zobel und Vorstand M. Volkert zusammen mit den beiden Ehrenvorsitzenden R. Nörpel und N. Heller und in Anwesenheit von Tennismitgliedern mit einem Spatenstich ganz offiziell den Bau begannen. Dass die Spaten nicht auf Steine stießen, hatte fast symbolischen Charakter: mit einem Mal waren alle Steine, die den Tennisfreunden bisher in den Weg geworfen waren, zur Seite geräumt. Eine arbeitsreiche Zeit stand bevor, doch das Erreichen einer wichtigen Etappe war rundum Anlass zur Freude.
Konnte bis zum Wintereinbruch noch Planum, Drainage und Verlegen von Beregnungsrohren geschafft werden, ging es im Frühjahr mit neuem Elan weiter.
 
Die Platzeröffnung stand für Samstag, den 07.07.1990 an. Nachdem die Sportwarte Otto Vogel und Anton Seubert am Freitagnachmittag die Netze aufgebaut hatten, soll es sogar welche gegeben haben, die am Spätabend "zwischen Dunkel und Siehstmcihnicht" durch heimliches Spielen die Plätze einweihten. Ganz offiziell erfolgte dies am Samstag, dem 07.07.1990 ab 13.30 Uhr. Der Vormittag war nochmals mit Vorbereitungsarbeiten ausgefüllt, die Elektorpumpe wurde angeschlossen, auf Grund des unbeständigen Wetters ein Zeltdach errichtet (Rudolf Nörpel half beim Stangengerüst mit Rat und Tat, konnte es sich nicht verkneifen, mit dem Vorstand einen kurzen Ballwechsel zu liefern).
 
Das wichtigste Ziel war erreicht: in Bieberehren konnte man endlich Tennis spielen! 1355 Tage nach Abteilungsgründung begrüßte Erwin Gotthard die Anwesenden zur Platzeröffnung, glossierte das Baugeschehen in Gedichtform und bedankte sich bei den Mitgliedern, besonders bei Michael Volkert. Dieser hatte nach seinem Grußwort als Bürgermeister und Vereinsvorsitzender die Ehre, zusammen mit Verena Walch das Spielen auf der Neuanlage zu eröffnen. Danach gehörten die Plätze allen, die einen Schläger in die Hand nehmen wollten, vor allem den Kindern und Jugendlichen.
 
In feierlichem Rahmen erfolgte am Sonntag, den 09.09.1990 um 10.00 Uhr die Einweihung der Tennisplätze. Mit der Begrüßung und einem kurzen Rückblick auf die Abteilungs- und Baugeschichte eröffnete der Abteilungsleiter zusammen mit Bürgermeister und Vereinsvorsitzenden Michael Volkert die Feierlichkeiten. Neben Planer Stieber und Sportreferent Klier waren zahlreiche Gäste und viele Ortsbewohner der Einladung gefolgt. Landrat Dr. Georg Schreier und Tennisbezirksvorsitzender Heinz Rack hoben die Bedeutung des Sports für alle Bevölkerungsschichten hervor, lobten die Leistung des Vereins und überreichten einen Scheck bzw. eine Schachtel voller Tennisbälle. Abgeordneter Franz Brosch stellte die bayerische Sportförderung besonders heraus. Vorsitzender Walter Mitnacht vom TC Röttingen, bei dem sich Erwin Gotthard für die großzügige Unterstützung in der platzlosen Zeit von 87-89 bedankte, überreichte einen Keramikteller als Geschenk. Herr Pfarrer M. Etzel erbat mit den Anwesenden den Segen Gottes für das geschaffene Werk und die tennisspielenden Sportler. Die musikalische Umrahmung der Feier hatte die Trachtenkapelle übernommen. Für die offizielle sportliche Eröffnung sorgten mit einem kurzen Match Landrat Dr. Schreier und VG-Vorsitzender Rudolf. Im Zelt hatten die Tennismitglieder viel aufgeboten, um die zahlreichen Gäste mit Speisen und Getränken am Heimgehen zu hindern. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Sports bei Demo-Spielen von Gästen aus Röttingen, Creglingen und Aub.